Christus in natura (SBR 11)

Buch

Zbyněk Kindschi Garský & Rainer Hirsch-Luipold (Hgg.), Christus in natura. Quellen, Hermeneutik und Rezeption des Physiologus, Studies of the Bible and Its Reception (SBR) 11, Berlin/Boston: De Gruyter 2019, https://doi.org/10.1515/9783110494143 (Open Access).

Abstract:  Was hat der Pelikan mit Christus zu tun oder das Einhorn mit der Jungfrau Maria? Der Physiologus, eine ursprünglich in griechischer Sprache in Ägypten abgefasste frühchristliche Schrift, bietet unter Aufnahme biblischer wie paganer Motivik und Naturlehre eine christliche Gesamtdeutung der Natur. Über mittelalterliche Bestiarien findet die Symbolik des Physiologus Eingang in Kunst, Literatur und Heraldik. Die Bedeutung einer solchen christologisch grundgelegten Bildsprache bleibt indes heutzutage vielfach rätselhaft. Im vorliegenden Band wird die Schrift mit ihren Quellen, ihren onto-theologischen Grundlagen und ihren Deutungsmethoden sowie ihrer Rezeption breit interdisziplinär ausgeleuchtet (antike Naturkunde, altorientalische und biblische Bildwelt, Septuaginta, Kirchenväterliteratur, Rezeption in Kunst und Musik, Handschriftenkunde), um so zu einem historischen Verständnis christlicher Tiersymbolik beizutragen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der berühmten illuminierten Berner Physiologus-Handschrift, die vollständig abgedruckt wird.

English

Zbyněk Kindschi Garský & Rainer Hirsch-Luipold (Eds.), Christus in natura. Hermeneutics and Reception of the Physiologus, Studies of the Bible and Its Reception (SBR) 11, Berlin/Boston: De Gruyter 2019, https://doi.org/10.1515/9783110494143 (Open Access).

Abstract: This volume offers detailed studies into the Physiologus, a Greek manuscript probably written in Egypt in the 2nd century CE. The Physiologus was the first Christian text to sum up a general understanding of nature using biblical and pagan sources and it has an extensive reception history throughout the medieval period. Its symbolic use of animals and plants, etc., has deeply influenced visual arts, literature, and heraldry, but this visual language often remains enigmatic. This book, going back to a project of the Swiss National Foundation (Das ‹Evangelium der Natur›. Der griechische Physiologus und die Wurzeln der frühchristlichen Naturdeutung) offers new insights into the origins and the interpretation of this symbolic language.

Physiologus: Statistik (Work in Progress)

Die Intertextualität spielt bei der allegorischen Deutung des Physiologus eine zentralle Rolle. Die Anhäufung von biblischen Zitaten und Anspielungen in allen Kapiteln des Physiologus ist bemerkenswert – in dem kleinen Büchlein befinden sich mehr als 200 Zitate und Anspielungen aus verschiedenen biblischen Büchern:

Bibelzitate im Physiologus
Funktion der Bibelzitate im Physiologus

Der Physiologus und das Neue Testament. Die neutestamentlichen Wurzeln der frühchristlichen Naturdeutung, in: Zbyněk Kindschi Garský & Rainer Hirsch-Luipold (Hgg.), Christus in natura. Quellen, Hermeneutik und Rezeption des Physiologus, Studies of the Bible and Its Reception (SBR) 11, Berlin/Boston: De Gruyter 2019, https://doi.org/10.1515/9783110494143-009 (Open Access).

Husa, jednorožec a pelikán: Zjevení Krista ve stvoření v kontextu husitské teologie

Goose, Unicorn and Pelican: The Revelation of Christ in the Creation in the Context of Hussite Theology

Abstract

«The heavens are telling the glory of God and the firmament proclaims his handiwork» says the psalmist (Ps 19:1) and «since the creation of the world his eternal power and divine nature, invisible though they are, have been understood and seen through the things he has made» writes the apostle Paul (Rom 1:20). God reveals itself not only in the ‹Book of Books›, but also in the ‹Book of Creation› (nature) and so called ‹theologia naturalis› is a part of Hussite theology. However, not everybody knows that the literary source of Christian natural theology is not just the Scripture but also an almost forgotten Early Christian writing called ‹Physiologus›. The author of this small ancient work, written in Greek, probably about 200 CE in Egypt in Alexandria, is a first Christian who discovers the mystery of the revelation of Christ in the nature. This work containing allegorical interpretations of animals, plants and stones was translated into almost all cultural languages and in Middle Ages spread in the form of so called ‹bestiaries› all over Europe and it became the most translated book of ancient literature besides the bible. Its theological fundament is the belief that Christ is a hermeneutical key not only to the understanding of the Scripture, but also of the nature and of the whole world which was created through him (John 1:3).

Anotace

«Nebesa vypravují o Boží slávě, obloha hovoří o díle jeho rukou», praví žalmista (Ž 19,2), a «jeho věčnou moc a božství, které jsou neviditelné, lze totiž od stvoření světa vidět, když lidé přemýšlejí o jeho díle», píše apoštol Pavel (Ř 1,20a). Bůh se zjevuje nejen v ‹Knize knih› (bibli), ale i v ‹Knize stvoření› (přírodě), a tzv. theologia naturalis je součástí husitské teologie. Málokdo však ví, že literárním pramenem křesťanské přirozené teologie není pouze Písmo, ale že to byl teology dnes již téměř zapomenutý raně křesťanský spis zvaný Physiologus. Autor tohoto nenápadného antického díla napsaného v řečtině, pravděpodobně kolem roku 200 n.l. v egyptské Alexandrii, je prvním křesťanem odhalujícím tajemství Kristova zjevení v přírodě. Tento spis obsahující alegorické výklady zvířat, rostlin a kamenů byl však brzy přeložen téměř do všech západních kulturních jazyků a ve středověku se ve formě tzv. ‹bestiářů› rozšířil po celé Evropě a stal se nejpřekládanější knihou antické literatury vedle bible. Jeho teologickým fundamentem je přesvědčení, že Kristus je hermeneutickým klíčem nejen k porozumění Písma, ale i přírody a celého světa, jenž byl skrze něho stvořen (J 1,3).

Continue reading “Husa, jednorožec a pelikán: Zjevení Krista ve stvoření v kontextu husitské teologie”

Das ‹Evangelium der Natur› (KGS 27)

Der Physiologus als Quelle der abendländischen Symbolik und Theologie

KURZFASSUNG

Mittelalterliche Städte sind auch in der Schweiz voll von verschiedenen Tieren aus Farben, Stein und Glas, die sich in Kirchen und Häusern und an deren Fassaden verstecken. Während es sich bei einigen Tier- und Pflanzenmotiven nur um Verzierungen handelt, bringen andere eine alte religiöse Symbolik mit sich. Diese ist für den heutigen Menschen oft rätselhaft. Zum Teil lässt sie sich mit Hilfe der Bibel entschlüsseln, wie bei dem Lamm, das im Neuen Testament Jesus bezeichnet, oder bei der Taube, die den heiligen Geist symbolisiert (vgl. Johannesevangelium 1,29.32). Dies ist allerdings nicht immer der Fall. Denn was hat das Einhorn mit der Jungfrau Maria oder der Pelikan mit Christus zu tun? Die Suche nach der Antwort führt in diesem Fall durch das ganze christliche Mittelalter bis ins antike Ägypten, zu einer kleinen frühchristlichen Schrift mit dem Namen Physiologus(der Naturkundige). Dieses kleine Buch, das wohl um das Jahr 200 n.Chr. im ägyptischen Alexandrien verfasst wurde, enthält allegorische Deutungen von Tieren, Pflanzen und Steinen, wobei es nicht nur biblische, sondern auch pagane Motive aufgreift. Der so entstandene Physiologusist die Urquelle der christlichen theologia naturalis(natürlichen Theologie), denn mit ihm beginnend wird die ganze Schöpfung als ein Buch betrachtet, das Christus verkündigt, als ein Evangelium der Natur. Im Mittelalter wurde der Physiologus dann in Form der gut bekannten Bestiarien im ganz Europa verbreitet und hat nachhaltig die Heraldik, Kunst und Literatur geprägt.

Continue reading “Das ‹Evangelium der Natur› (KGS 27)”

Griechisch-Lektüre (FS 2016)

Tiere in Bibel und Natur christologisch gedeutet – Der Physiologus

Lecture_FS16

Was hat ein Pelikan, ein Einhorn oder ein Hirsch mit Christus zu tun? Der Physiologus, eine in griechischer Sprache verfasste Schrift, im 2. Jhdt. n.Chr. in Alexandrien entstanden, ist die erste allegorische Interpretation der Natur und Bibel im Bezug auf Christus. Im Mittelalter wurden seine Symbolik zur Grundlage christlicher Bildkunst. In der Burgerbibliothek Bern liegt die älteste illustrierte Handschrift aus dem 9.Jh n.Chr. (http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/bbb/0318).

In der Übung werden wir Ausschnitte aus dem griechischen Physiologus, der Septuaginta und dem Neuen Testament lesen.

Zur Anschaffung empfohlen: O. Schönberger, Physiologus. Griechisch/Deutsch (Reclam 18124), Stuttgart 2001; darin zur vorbereitenden Lektüre die Seiten 137–161, und/oder: A. Zucker, Der Physiologus: Ein christliches Model der Tiernaturen, in: ANIMALI. Tiere und Fabelwesen von der Antike bis zur Neuzeit, Schweizerisches Nationalmuseum 2012, Seiten 101–111.

Weitere Informationen: www.physiologus.unibe.ch

Narrativität und Theologie im Johannesevangelium

Das erste Zeichen Jesu bei Johannes und seine zweite Bedeutung, in: Narrativität und Theologie im Johannesevangelium, J. Frey/U. Poplutz (Hgg.), BThSt 130, Neukirchen-Vluyn 2012, ISBN 978-3-7887-2579-2, http://www.v-r.de.

Abstract

Die Beiträge zur erzählerischen Gestalt und zur Theologie des vierten Evangeliums erörtern wesentliche Themen der Johannesforschung: die intertextuellen Beziehungen zu den Synoptikern, die Funktion der Schriftzitate in den johanneischen Dialogen, das Bild der Pharisäer in der johanneischen Erzählung, die Aufnahme jüdischer Fest-Traditionen am Beispiel der Rosch haSchana-Tradition, die narrative Gestalt der johanneischen Ethik, die Bedeutung der Gastfreundschaft und den Beitrag der johanneischen Theologie zur christlichen Rede von Gott.

Quelle:Vandenhoeck & Ruprecht

Dokumente

Text der Erzählung von Joh 2,1–12 (mit der kompletten Versnummerierung) [Download PDF].

The Perl Programm fsconcordance.pl

The Perl Program fsconcordance.pl, written by M. W. Wong, see M. W. Wong, »All About fsconcordance«, a tool for textual analysis by Meng Weng Wong, University of Pennsylvania 1995, http://www.english.upenn.edu/~mgamer/fsconcordance.html [13. February 2006].

The original Michael Gamer’s page »All About fsconcordance« at the Department of English, University of Pennsylvania as retrieved on 13. February 2006 07:35:05 GMT does not exist on this site and following automatic generated hyperlinks in Intertextual Concordances have been updated by Zbynek Studenovsky on 27 Feb 2006: Meng Weng Wong (see also Wikipedia) and fsconcordance.pl.

The Perl code fsconcordance.pl is now available in Humanist Discussion Group (2001), Vol. 15, No. 49.